Erster Bürgermeister Werner Endres stellte den Mitgliedern des Marktgemeinderates umfang-reiche Unterlagen zur Sitzungsberatung bereit. Auch wurden die jetzige Fahrplansituation, die Nichterreichbarkeit der Ortsteile und die fehlende Vertaktung der Linie 61 zwischen Kempten und Dietmannsried dargestellt. Für einen doch „sehr spärlichen“ ÖPNV in unserem Landkreis gibt dieser schon heute ca. 3 Mio. Euro an Zuschüssen an die Konzessionsinhaber. Dieser Betrag werde ohne größere Angebotsverbesserung in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen.
Das neue Konzept sieht im Wesentlichen drei Schwerpunktmaßnahmen vor: Ein neuer, klar strukturierter Fahrplan mit Verbindungen von früh bis spät, eine perfekte Abstimmung zwischen Bus und Bahn und neue Verbindungen für Lücken im Netz durch Bedarfsverkehre. Auch diese Thematik wurde in der Sitzung eingehend erläutert und aufgezeigt, wie ausgedehnt sich das zukünftige Angebot darstellt. Wesentlich darin enthalten ist auch die zweite Linienverbindung zwischen dem Knotenpunkt Dietmannsried und Kempten, in welche die neue Linie 10 von Lauben nach Dietmannsried verlängert und als Stadtbus mit Spätverbindung eingesetzt aufgewertet wird. Die einzelnen Bedarfsverkehre sowie der Linienverkehr treffen sich zukünftig am Knotenpunkt Bahnhof in Dietmannsried, wo es die entsprechenden Umsteigemöglichkeiten gibt. Fast als „Premiere“ kann man bezeichnen, dass der Ortsteil Probstried auch mittels ÖPNV nach Dietmannsried und somit an die Bahn angebunden werden kann.
In der anschließenden Diskussion erklärte der Marktgemeinderat unisono die Wichtigkeit und die Umsetzung des Konzeptes. Ebenso wurde verdeutlicht, dass über viele Jahre und Jahrzehnte der ÖPNV im nördlichen Oberallgäu mit zahlreichen Schwächen versehen war und ist. Aus diesem Grunde geht der Marktgemeinderat davon aus, dass die Umsetzung alternativlos ist. Ebenso wurde auch der finanzielle Mehraufwand für die Gemeinde erläutert. Wie in der Sitzung erklärt wurde, muss mit einer Erhöhung der Kreisumlage für das neue ÖPNV-Konzept mit zwei Prozentpunkten gerechnet werden. Auch hier wurden in der Sitzung entsprechende Finanzierungsvarianten vorgestellt.
Ein deutliches Signal Richtung Landratsamt setzte der Marktgemeinderat mit der einstimmi-gen Zustimmung und zur Umsetzung des ÖPNV-Konzeptes. Die Umsetzung erfolgt schrittweise mit ersten Umsetzungen Anfang 2026 bis zur vollständigen Umsetzung Ende 2027. Die vollen Kosten fallen ab dem Haushaltsjahr 2028 an.