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Dietmannsried

im Allgäu.

Herzlich willkommen in Schrattenbach

Der Ortsname Schrattenbach hat zwei Deutungen: Seit ca. 1200 wird in Memmingen ein staufisches Dienstmannengeschlecht Sratenbacher genannt. Im 13. Jahrhundert schenkt Rudolf, genannt Scratinbacher, dem Kloster Ottobeuren Besitz. So werden dort noch im 14. Jahrhundert Scratinbachers Äcker geführt.

Die andere These geht auf die Herleitung von "Schratt" - Hexe, böser Geist zurück. Der Name Bach deutet auf den sonst kleinen und friedlichen Steigbach (heute verrohrt) hin, der aber bei heftigen Niederschlägen schnell anschwoll und wegen seines starken Gefälles Schlamm und Geröll mit sich riß. Jetzt seien die Schratten wieder los, hieß es.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Schrattenbach stammt aus dem Jahre 1394, die Kirche wird erstmals 1451 genannt. Jedoch hatte Schrattenbach noch keinen eigenen Pfarrer. Erst durch Stiftung des Kaplaneibenefiziums vom 05.08.1517 durch Gabriel Vogt kam ein Geistlicher in den Ort. Der Kaplan war aber zugleich Frühmesser an Sonn- und Feiertagen in Dietmannsried, weil Schrattenbach weiterhin zur Pfarrei Dietmannsried gehörte. Die Stiftung verfiel aber im Laufe des Dreißigjährigen Krieges.

Die Herrschaftsverhältnisse waren wegen der Randlage innerhalb des Stiftes Kempten zu dieser Zeit unterschiedlich. Die Äbte von Kempten versuchten aber immer wieder durch Zukäufe den ganzen Ort in ihre Hände zu bekommen. So kamen z. B. Käufe von folgenden Herrschaften zustande: 1447 von Ritter Hans vom Stein zu Ronsberg, 1519 von Gaudenz zu Kronburg, 1539 von den Herren von Laubenberg, 1579 von der Herrschaft Rotenstein. Seit 1695 gehörte ganz Schrattenbach zur Pflege Falken und unterstand damit dem Fürststift Kempten.
Eine einschneidende örtliche Veränderung brachte die Vereinödung ab 1787. Im Zuge dieser Flurbereinigung bauten 5 Bauern ihre Gehöfte zu ihren Feldern hinaus (Schrattenbach-Einöde). Die ursprünglichen Häuser wurden verkauft. Auch der Wasserbezug wurde durch die Vereinödung auf das genaueste geregelt. In der Staig befanden sich 6 Brunnenstuben, von welchen aus die vier Gemeindebrunnen bei der Kirche, beim Pfarrhof, beim Hirschwirt und beim Thomasbauern (Krug) durch eine Wasserleitung ab 1786 gespeist wurden.

Im Zuge der Säkularisation  des Stiftes Kempten 1802 wurde auch unser Raum politisch neu geordnet. Die drei Gemeinden, nämlich die Amannschaft Dietmannsried, die Hauptmannschaften Schrattenbach und Überbach, die schon seit Jahrhunderten die Pfarrei Dietmannsried bildeten, wurden 1808 zu einer politischen Gemeinde zusammengeschlossen. Aber schon bald strebten die Überbacher wieder aus diesem Verband hinaus und wurden 1844 selbständige Gemeinde. Aber auch zwischen Dietmannsried und Schrattenbach gärte es. Der Markt Dietmannsried besaß ein ihm eigentümlich gehörendes Vermögen, das stets gesondert verwaltet wurde und an dem die Gesamtgemeinde keinen Anteil hatte. Das gefiel den übrigen Gemeinden nicht. Den Dietmannsriedern wiederum war die Tatsache ein Dorn im Auge, dass der Bürgermeister nicht aus dem Ort stammte. 1850 war nämlich Roman Rauch aus Käsers im Alter von 43 Jahren zum Bürgermeister gewählt worden. Rauch wurde auch bei der zweiten Wahlperiode wieder gewählt. Der Grund hierfür waren die Einwohnerzahlen zu diesem Zeitpunkt. 1863 besaß Schrattenbach  716 Einwohner, Dietmannsried 450 Einwohner. Deshalb wollten die Dietmannsrieder sich selbstständig machen. Auf ihr Bestreben hin wurde Schrattenbach und Dietmannsried mit Datum vom  22.11.1863 getrennt. Somit wurde der Bereich Schrattenbach ebenfalls selbständige Gemeinde. Erst 1978 im Zuge der Gebietsreform wurde Schrattenbach wieder zum Markt Dietmannsried zurückgeführt.

Auch pfarrlich wollte Schrattenbach selbständig werden. 1870 kam es zu der Errichtung einer Expositur in Schrattenbach, dazu musste aber erst ein neuer Pfarrhof gebaut werden. Die Selbständigkeit in der Pfarrei wurde dann 1919 erreicht.

Da die Pfarrei aber nur ca. 250 Seelen zählte, mussten die Schrattenbacher fürchten, dass die Pfarrei bald wieder aufgelassen würde. Deshalb wurden auf ihr Betreiben aus der Pfarrei Probstried die Filialen Bärenwies, Hinterhalde, Finstersteig, Osterwald und von Ussenried Anwesen Nr. 35 nach Schrattenbach eingepfarrt, womit sich die Seelenzahl auf ca. 450 erhöhte.

Die Gemeinde entwickelte sich kontinuierlich und bewältigte die anstehenden Probleme aus eigener Kraft. Schrattenbach das heute ca. 969 Einwohner besitzt, hat seinen harmonischen dörflichen Charakter bewahrt, der aus einem regen Vereinsleben seine Impulse erhält.

Besonders seien noch die Pfarrkirche St. Nikolaus, Kapfkapelle - 1913 erbaut - Gemeinderieder Kapelle St. Magnus von 1687, Bildstock beim Hack-Hof, spätgotische Kapelle St. Gallus in Grasgrub (Altar von 1680, Figuren von 1420/30, 1460/70, Kreuz um 1650), Kapelle St. Josef in Käsers von 1727, römischer Burgus bei Hörensberg (Gedenkstein) erwähnt, die sicherlich einen Besuch wert sind.

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