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Dietmannsried

im Allgäu.

Realisierungswettbewerb Gasthof Hirsch Probstried

Städtebauliches Konzept

Der historische Gasthof Hirsch wird, befreit vom später an-gefügten Schlachthaus, als identitätsstiftendes Gebäude erh-alten und ist zentraler Baustein des neuen Areals. Seine orts-bildprägende Dominanz wird durch einen annähernd gleich langen Ersatzbau anstelle des abzubrechenden Wirtschaftstrakts bewahrt. Der Gasthof bildet mit zwei Wohngebäuden im Osten und Norden des Planungsgebiets einen großzügigen, 3-seitig gefassten, nach Westen offenen, ruhigen und grünen Hofraum, auf den sich alle Wohnungen und die Fremdenzimmer des Gast-hofs orientieren. Das Niveau des Hofs entwickelt sich aus den hangseitigen Geländehöhen und bildet ein gegenüber dem Gasthof und dem Wirtshalder Weg ein um circa ein Geschoß an-gehobenes Gartenplateau. Darunter auf, EG-Niveau, liegt der Dorfladen, der sich nach Westen zum Wirtshalder Weg öffnet. 

Gasthof Hirsch

Im Bestand des Gasthofs bleibt die Wirtsstube mit neuer Küchen- und WC-Ausstattung im EG. Betriebswohnung und Per-sonalraum liegen im 1. OG. Im Saal unter dem Dach wird die grandiose Konstruktion des liegenden Dachstuhls gefeiert und erlebbar. Der neue Längsbau schließt über ein als Fuge interpre-tiertes Treppenfoyer an das Bestandsgebäude an. Es dient als neue, barrierefreie Erschließung des Gasthofs, des Saals und der Gästezimmer, die über den Gewerbeflächen und der TG-Zufahrt im EG liegen. Die Zugänge erfolgen im EG von der Staatsstraße im Süden und im 1. OG von Norden vom Gartenhof aus. Mit der neuen Lage der Küche kann der Biergarten direkt bedient werden. 

Dorfplatz

Der Wirtshalder Weg mündet auf den neuen Dorfplatz, der sich gerahmt vom Gasthof Hirsch mit seinem baumüberstandenen Biergarten, dem Dorfladen und einem weiteren Wohngebäude nach Westen zur grünen Mitte öffnet und den Blick auf die Kirche St. Cornelius und Cyprian freigibt. Ergänzt mit Mai-baum, Dorfbrunnen und langer Bank wird er zum Treffpunkt und zur neuen Mitte. Eine breite Glasfront markiert den Eingang des Dorfladens mit ei-nem Ca-f an der Ecke. Vom Dorfplatz aus wird er der Dorfladen auch beliefert. Zusätzliche Öffnungen im Dach bringen Tageslicht ins Innere des Ladens. Material und Oberflächen Der Wirtshalder Weg ist im Bereich des neuen Platzes nicht as-phaltiert, die Pflasterung mit Granitkleinstein setzt sich über den Straßenverlauf fort und wird nur durch einen Dreizeiler als Rinne markiert. Das signalisiert dem Autofahrer Schrittgeschwindigkeit. Das geschlossene Pflaster geht Richtung grüne Mitte mit breiten Rasenfugen in eine offene Struktur und schließlich in die Wiese über. Die neuen Gebäude werden in Massivbauweise erstellt, die Fas-saden sind verputzt, alle Fenster sind aus Holz. Eine Holzlamellen-struktur liegt vor größeren Verglasungen im Bereich des Ladens, sowie der Südfassade des neuen Gebäudes an der Hauptstraße. Die Dächer erhalten eine Ziegeldeckung 

Beleuchtung

Albertslund Mastleuchten stehen einseitig entlang des Wirtshalder Weges, die lange Bank wird linienförmig von unten beleuchtet. Konventionelle Lichterketten in den Bäumen lassen nachts einen hellen, einladenden Raum unter den Baumkronen des Biergartens entstehen. Der Treppenaufgang vom Wirtshalder Weg zum Garten-hof wird durch eine Wandleuchte erhellt. 

Schallschutz

Der Gasthof Hirsch bietet mit seiner Erweiterung der dahinterlieg-enden Wohnbebauung einen wirksamen Schutz vor dem Lärm der Hauptstraße. Energie und Nachhaltigkeit Ein Blockheizkraftwerk im Untergeschoß, das durch die kompakte Anordnung der Bebauung direkt am Ort des Wärmeverbrauchs be-trieben wird, kann die gesamte Anlage sinnvoll und wirtschaftlich mit Wärme und Strom versorgen. Eine kontrollierte Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung unterstützt die Nachhaltigkeit des Konzeptes. 

Entwässerung

Eine Rinne als Dreizeiler begleitet den Wirtshalder Weg, in der grünen Mitte ist eine Versickerungsmulde angelegt, Rigolenversick-erung im Platzbereich und Regenwasserrückhaltung durch das ex-tensiv begrünte Flachdach über dem Dorfladen.